In meinem Kopf existiert eine visuelle Ähnlichkeit der Bilder von Träumen und Erinnerungen. Manchmal geschieht es mir, dass ich Geträumtes und Erinnertes nicht mehr auseinander
Halten kann. Das sprunghaft Assoziative des Erinnerns und der zerstückelte Rhythmus des
Träumen sind einander sehr ähnlich. Erinnertes ist für mich viel dauerhafter als die Gegenwart. Gegenwärtiges ist flüchtig und zieht an mir vorbei, ist nicht greifbar.
Erinnerungen dagegen sind unsere Verankerung in der Zeit. Man baut an ihnen
seine Persönlichkeit auf. Was bedeutet es dann wenn sich Träume in die Sammlung
von Erinnerungen einnisten. Unsere Psyche spielt dem Verstand einen Streich.
Eigentlich rational einfache Gedankengänge werden kompliziert. Unsere Gefühle
und Gedanken werden von den eingenen Träumen manipuliert.
Vom Filmemacher Andrej Tarkovsky inspiriert versuchte ich, wie er im Film der Spiegel,
meine eigene Gedankenwelt in ein visuelles Erlebnis zu packen. So entstand eine Foto-Serie,
welche durch persönliche Erfahrungen, Ängste und Wünsche geprägt ist. Dabei habe ich fast
ausschliesslich Sebstportraits und Portraits meiner Freundin gemacht. Ein achronologisches
und assoziatives Narrativ, dass zwei Erzählebenen, die der Träume und die der Errinerungen,
auf eine gemeinsame visuelle Ebene bringt. Eine poetische Erzählung, die den/die Betrachter:in im unwissen lässt auf welcher Ebene, sich diese:r befindet und ihn/sie zu eigenen Gedanken-
gängen anregen sollte.
Das Gedicht das zu den einzelnen Seiten aufgeteilt wurde. Ist eine auf mich angepasste Version und stammt aus dem Film Mirror. Es ist ein Ausschnitt eines Gedichtes von Arsenij Tarkovsky,
dem Vater von Andrej Tarkovsky, welcher ein einflussreicher Schriftsteller Russlands war.